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Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Logistik

Strategien gegen Fachkräftemangel in der Logistik
Marc Mueller via Pexels.com

Qualifizierte Fahrer sind Mangelware. Und weil die Nachfrage grösser ist als das Angebot, steigen die Löhne: hohe Forderungen, die Logistikunternehmen angesichts des Fachkräftemangels in der Logistik akzeptieren müssen. Welche Strategien können zur Bewältigung des Problems eingesetzt werden? Kreative Lösungen sind gefragt. Es gibt viele Wege, um mehr qualifizierte Mitarbeiter und Fachkräfte zu gewinnen.

 

Logistik besonders betroffen 

Fachkräftemangel ist ein allgemeines Problem, das nahezu alle Branchen betrifft – auch die Logistik. Transportunternehmen sind vom Arbeitskräftemangel besonders betroffen. Denn während das Angebot an Fachkräften geringer wird, steigt auf der anderen Seite der Bedarf an Lieferdiensten. Vor allem der Onlinehandel verstärkt die Nachfrage. 

Nach einer Studie der Descartes Systems Group geben weltweit 37 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Bereich Supply Chain und Logistik an, dass ein Mangel an Arbeitskräften besteht. In fast zwei Drittel der Unternehmen sind die eigentlichen Transportvorgänge am stärksten vom Mangel an Mitarbeitern betroffen. Und das hat negative Auswirkungen auf den Kundenservice. 

Dazu kommen weitere Entwicklungen, die den Fachkräftemangel in der Logistik zu einem immer grösseren Problem machen: 

  • Demografischer Wandel. Ältere Mitarbeiter gehen in den Ruhestand. Der Nachwuchs fehlt. 
  • Negatives Berufsimage aufgrund von langen Arbeitszeiten, körperlichen Belastungen und Stress durch Zeitdruck.
  • Die Einstiegshürden sind hoch. LKW-Fahrer benötigen eine umfassende Ausbildung, spezifische Führerscheine und gute Kenntnisse digitaler Tools. 

 

Einfach nur mehr Lohn? 

Was tun? Eine einfache Lösung liegt auf der Hand: Wenn das Angebot gering und die Nachfrage gross ist, steigen die Preise. In diesem Fall die Löhne für LKW-Fahrer. Es ist aussichtslos, dieses Marktgesetz zu ignorieren. Die Betriebe haben in Lohnverhandlungen wenig Spielraum und müssen viele Kompromisse eingehen, um reibungslose Transportketten zu gewährleisten. 

Doch viele Logistikunternehmen stossen dabei an ihre finanziellen Grenzen und suchen nach Alternativen. Es gibt viele Ansätze, nicht nur mit Lohnerhöhungen qualifizierte Fahrer für die Arbeit im eigenen Betrieb zu interessieren. 

  • Attraktive Arbeitsbedingungen. Flexible Arbeitszeitmodelle sind gefragt – und so weit sich diese in einer durch Zeitdruck geprägten Branche verwirklichen lassen, sollte der Betrieb auf die Wünsche der Fahrer eingehen. 
  • Zielgruppen erweitern. Gerade in der Logistikbranche ist die Gendergap signifikant. Nur etwa 2 Prozent aller LKW-Fahrer sind Frauen. Hier besteht ein erhebliches Rekrutierungspotenzial. 
  • Regionale Partnerschaften mit anderen Unternehmen ermöglichen die Schaffung von Fahrerpools, um kurzzeitige Engpässe auszugleichen. Aber auch langfristig schafft Teamwork Potenzial.

Nicht zuletzt ist die verstärkte Zusammenarbeit mit Berufsfachschulen eine attraktive Option, um den Nachwuchs für das eigene Unternehmen zu interessieren. In der Ausbildung werden die Weichen gestellt – und oft bleiben Einsteiger über eine lange Zeit im selben Betrieb, wenn ihnen die Arbeit dort gefällt. 

 

Digitalisierung und Automatisierung

Wie sieht es aus mit rein technischen Lösungen? Als Erstes denkt man dabei natürlich an das autonome LKW-Fahren. Die Fortschritte auf diesem Gebiet sind zwar beeindruckend, doch die Entwicklung steckt immer noch in der Anfangsphase. Selbstfahrende LKW sind heute zwar schon technisch möglich, aber die endgültige Realisierung ist immer noch Zukunftsmusik. Es gibt viele technische und nicht zuletzt rechtliche Hürden, die den Einsatz von unbemannten LKW-Flotten zu einem derzeit kaum zu realisierenden Unterfangen machen. 

Trotzdem sind Automatisierung und Digitalisierung in weiten Bereichen die ideale Lösung gegen den Fachkräftemangel in der Logistik. KI-gesteuerte Routenoptimierung ermöglicht mehr Transporte mit weniger Fahrten. Teilautonome Systeme machen das Fahren angenehmer und weniger stressig, sodass die Attraktivität des Berufs in Zukunft wieder steigen wird. Und auch in der Verwaltung von Logistikunternehmen besteht noch viel Potenzial, um den Mangel an Personal auszugleichen. Beispiele sind KI-gestützte Enterprise Content Management Systeme und intelligente Workflows für Routineprozesse. 

 

Unser Fazit

Der Fachkräftemangel in der Logistik ist für viele Unternehmen ein existenzielles Problem. Aber es ist nicht unlösbar. Flexible Arbeitszeitmodelle, gezielte Nachwuchsförderung durch Berufsfachschulen, die Erschliessung neuer Zielgruppen, insbesondere Frauen, und der Einsatz von KI und Automatisierung sind der Schlüssel, um dem eigenen Unternehmen eine gute Zukunft zu sichern. Wer jetzt handelt, gewinnt nicht nur neue, qualifizierte Mitarbeiter, sondern hat auch einen deutlichen Wettbewerbsvorteil in der dynamischen Logistikbranche. 

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